Der Köcherbaum (Aloe dichotoma) oder auf Afrikaans Kokerboom, gehört zur Gattung der Aloen, die sonst überwiegend krautige Vertreter enthält. Der Artname dichotoma verweist auf die Astgabeln, die immer aus zwei Ästen bestehen. Er wird bis zu neun Meter hoch und über einen Meter dick. Seine glatte, wachsartige Borke schützt ihn vor dem Austrocknen und macht es Schlangen unmöglich, an ihm hochzuklettern. Deshalb bauen Webervögel gerne ihre Nester in den Zweigen der Köcherbäume. In seinem Aussehen erinnert er den Betrachter an einen Kerzenleuchter. Der Köcherbaum ist einer der wenigen einkeimblättrigen echten Bäume mit sekundärem (allerdings anomalem) Dickenwachstum. Seinen Namen hat der Köcherbaum von den Buschmännern, die aus den hohlen Ästen Köcher für ihre Pfeile fertigten.
Als Sukkulente kann der Köcherbaum große Mengen Wasser in seinem schwammigen Mark und seinen Blättern speichern, um längere Trockenperioden zu überleben. Trotz des ausschließlichen Vorkommens in heißen Regionen, ist er nicht frostempfindlich. Ein toter, bereits ausgetrockneter Köcherbaum ist sehr leicht, er kann von einer Person ohne Mühe getragen werden. Meist wachsen sie einzeln, aber in manchen Regionen kommen sie gehäuft vor. In den ersten Jahren seines Lebens erscheint der Köcherbaum wie eine ganz normale Aloe, die nur wenige Zentimeter groß wird. Erst nach 20 - 22 Jahren beginnt die Pflanze in die Höhe zu wachsen und Äste auszubilden. Sie trägt mit 20 - 30 Jahren zum ersten Mal ihre hellgelben, bis zu 30 cm langen, verästelten Blütenstände. Blütezeit ist Juni und Juli, im Winter auf der Südhalbkugel.