Die Haushaltsrede 2001
unseres Fraktionsvorsitzenden Hans-Josef Hammans im Rat der Stadt Straelen
vom 21.12.2000
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
meine Damen und Herren, liebe Kolleginnen
und Kollegen,
die CDU-Fraktion stimmt dem Haushaltsplan,
der Haushaltssatzung, dem Investitionsprogramm und dem Stellenplan 2001
zu.
Keine Steuererhöhungen bei der
Gewerbesteuer, der Grundsteuer A u. B. Auch wenn Sie es nicht mehr
hören können, bessere Wirtschaftsförderung können wir
nicht leisten. Wir bleiben verlässlich!
Es wäre nicht nachvollziehbar,
wenn wir die Steuernerhöhen würden, nachdem sich der Bund endlich
zu einer Steuersenkung durchrungen hat, auch wenn diese Steuersenkung zu
einem großen Teil auf Kosten der Kommunen finanziert wird.
Wir müssen mit dem Geld auskommen,
gehen nicht den vermeintlich einfacheren Weg, die Steuern zu erhöhen.
Sparen, allerdings nicht kaputt sparen, erkennt man an den Investitionen,
die vorgesehen sind. Investitionen in Gewerbegrundstücke, die Ansiedlung
von Betrieben und damit Arbeitsplätze bringen.
Ohne die Kredite für diese Investitionen
wäre die Stadt schuldenfrei. Die Wirtschaftsförderung mit Uwe
Bons leistet ausgezeichnete Arbeit. Beispiel Schumacher -Ansiedlung. Eine
konkrete Ansiedlungsabsicht im Gemüse- und Salatverarbeitenden Gewerbe
wird eine erkleckliche Anzahl von Arbeitsplätzen bringen, ein weiterer
Schritt in die Verwirklichung eines unserer wichtigsten Ziele: Wohnen und
Arbeiten in Straelen.
Sparen, nicht den Bürgern in
die Tasche greifen! Freibad nur in den Sommerferien geöffnet, Öko-Audit-Gebäudemanagement,
Baumpflanzaktion, Ackerwildkräuter. Auch bei kleinen Beträgen
darüber nachdenken, ob Zuschüsse noch sinnvoll sind. Strategisch
Denken! Die EÜK-Konzeption muss vorliegen, bevor wir investieren.
Allerdings Gebühren ausschöpfen (Friedhof, Straßenreinigung),
bisher hat die Stadt einen zu hohen Tel selbst getragen.
Die Finanzverantwortung für
die Sozialhilfe wird ab 2001 endlich zu 50 % auf die Gemeinden verlagert.
Schon wird Solidarität in Härtefällen von uns gefordert.
Wir üben mit dem 50%igen Kreisanteil schon genügend Solidarität,
fördern darüber hinaus eine ähnliche Regelung für die
Jugendhilfe.
Unsere Arbeit im Jahr 2000 galt zu
einem großen Teil Herongen. Schlagworte wie NBV+UGA, Alt-Broekhuysen,
Abwägung prägten die Diskussionen um die Ansiedlung NBV+UGA.
Menschenverachtende Planung wurde
uns vorgeworfen, Plakate mit der Aufschrift „Arroganz und Ignoranz" sowie
“Sind wir gestraft durch Lügen?“ durch Herongen getragen.
Es war eine schwere Entscheidung.
Zwar gibt es kein imperatives Mandat. Allerdings haben uns die mehr als
1000 Unterschriften nicht kalt gelassen. Nach intensiven Diskussionen ist
uns die Entscheidung nicht leicht gefallen. Intensiver Abwägungsprozess
führte zur mehrheitlichen Entscheidung für Niederdorf als den
unserer Meinung nach besseren Standort. Die Verkehrssituation ist unserer
Meinung nach in den Griff zu bekommen. Dazu gehört allerdings der
zusätzliche Autobahnanschluss. Wir werden alle Hebel in Bewegung setzen,
um diesen Anschluss zu bekommen.
Dass EU- und sonstige Mittel für
den Investor von eminenter Bedeutung sind, ist klar. Das wusste auch jeder,
war aber für unsere Entscheidung nicht maßgebend. Hier ist auch
nichts übers Knie gebrochen, sondern ein Verfahren zügig bearbeitet
und zu Ende gebracht worden. Hinweis auf die Donnerstag-Runde. In diesem
Zusammenhang ein herzliches Dankschön an alle an diesem Verfahren
Beteiligten, besonders an unser Bauamt mit Herrn Kubiak an der Spitze.
Dank auch an Peter Schrickel, der nach dem Weggang von Herrn Kubiak die
Verantwortung übernommen hat. Last, but not least ein herzliches Danke
an unseren Bürgermeister, der in vielen Einzelgesprächen mit
Heronger Bürgern und bei etlichen Veranstaltungen trotz heftiger Angriffe
ein wirklicher Bürgermeister war.
Eine Bitte an die Bürgerinitiative:
Arbeiten Sie mit am Rahmenplan für Herongen, der im nächsten
Jahr diskutiert werden soll. Auch wenn wir Ihrer Forderung nach einem anderen
Standort nicht nachgekommen sind, kann die Stadt als ganzes von ihrem Engagement
nur profitieren. Wir sind für gute Vorschläge sehr dankbar.
Wohnbebauung, Schulentwicklungsplanung,
Grundschule stehen im Zusammenhang zur Wahlaussage. Kontinuierliches, der
lnfrastruktur angepasstes Wachstum der Bevölkerungszahl. Das bedeutet:
weisen wir zügig laut FNP mögliche Baulandflächen aus, müssen
wir kurzfristig Schulen bauen, halten wir uns etwas zurück, wird diese
Investition erst mittel- bis langfristig erforderlich. Das bedeutet allerdings,
dass auch Bauwünsche Straelener Bürger zurückstehen müssen.
Unsere Nachbarkommunen tun es sich da leichter! Das wird kräftig gebaut,
Schulen können andere vorhalten.
Weiter zu Schulen: wir habe Nachmittagsbetreuung
an den weiterführenden Schulen gefördert. Das bedeutet Mittagessenangebot
und Hausaufgabenbetreuung, keine Ganztagsschule. Die Eltern der Kinder
der 4. und 5. Schuljahre werden in Kürze wegen des Bedarfs angeschrieben.
Starten sollte das Projekt zum 1.8.2001, finanziert durch Landesförderung
(Programm 13 + ) und Elternbeiträge. Die Erneuerung der Schulküche
der Hauptschule im Umfang von DM 100.000,- sehen wir in diesem Zusammenhang.
Zerstörung in Innenstadt, Artikel in der RP am 16.12.2000 (Volksseuche).
Wir unterstützen selbstverständlich den Einsatz des privaten
Wachdienstes. Unser Antrag: Hearing zum Thema ,,Drogen und Gewalt in Straelen“.
Wir fordern Toleranz zu üben gegen jedermann, aber genauso energisch
„Null ToIeranz gegen Gewalt , Drogen und Vandalismus in unserer Stadt!“.
Der Bürgermeister hat in seiner
Haushaltsrede noch gesagt: „Auf den ersten Blick beunruhigend, Abschied
von Wunschzetteln“. Nach den neuesten Zahlen sieht es zwar besser aus,
sollte uns aber nicht dazu verleiten, leichtsinnig zu werden!
Im Namen der CDU-Fraktion danke ich
den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung, an ihrer Spitze
Bürgermeister Johannes Giesen, herzlichen Dank für ihren engagierten
Dienst. Dank an alle Kolleginnen und Kollegen des Rates für die Zusammenarbeit.
Ihnen allen frohe Weihnachten und ein gutes Jahr 2001!